„Neustart“: Ein Workshop-Beispiel

Ziele und Nutzen

Den Neustart vorbereiten: im Team

Teamworkshops (ob virtuell oder real) sind das am besten geeignete Instrument dafür, Aufgaben zu klären, Übersicht und Perspektive zu erarbeiten, neue Ideen zu entwickeln und neuen Schwung zu entfalten. Voraussetzung: eine starke und gut strukturierte Moderation. Hier ein Ablaufbeispiel:

Inhalt

  1. Austausch: Die persönlichen Erfahrungen mit der Krise aufarbeiten

Nach langer Zeit im Home-Office und unter weiteren erschwerten Bedingungen gibt es ein großes Bedürfnis danach, sich über diese Zeit miteinander auszusprechen. Dafür müssen wir erstmal Platz schaffen, damit dann der Blick wieder nach vorn gehen kann - etwa so:
Jeder im Team beantwortet - ganz subjektiv, persönlich - diese Fragen:

  • Was hat mir gutgetan, was würde ich gern weiter so machen?
  • Was hat mir gefehlt, was sollten wir wiederbeleben oder neu schaffen?
  • Mein Fazit: Was wünsche ich mir für die nächsten Wochen?

Die Antworten auf die letzte Frage sammeln wir - je nach Medium im Gruppenchat oder auf
Moderationstafeln. Gliedern, priorisieren.

Dauer: bei 10 Teilnehmern mindestens 60 Minuten - viel Zeit, die lohnt sich aber.

 

  1. Was tun? Arbeitsfelder definieren

Erst Überblick schaffen und die Kräfte gut einteilen: Das Team definiert zuerst die Themenfelder, die es zu bearbeiten gilt, z.B.

  • Kunden: wie halten wir Kontakt oder nehmen ihn wieder auf?
  • Welchen Nutzen können wir jetzt bieten, den veränderten Umständen entsprechend?
  • Brauchen wir neue Produkte, geben wir alte Produkte auf?
  • Welche begonnenen Projekte stellen wir ein, welche führen wir fort?
  • Welche Konsequenzen haben unsere Krisenerfahrungen für Abläufe, für die Organisation,
    für unsere Spielregeln? Wie können wir sie vereinfachen, optimieren, streichen?
  • Welche neuen Arbeitsformen wollen wir nicht mehr missen, wie stärken wir unsere Agilität und
    Autonomie weiter?
  • Wie organisieren wir unseren Alltag so, dass er möglichst einfach funktioniert und wir so viel Zeit
    wie möglich für Neues haben?
  • Wir werden sparen müssen: wo am besten, wo nicht?

Die Arbeitsweise: Sammeln (nur sammeln, möglichst viel und vollständig, nicht bewerten und diskutieren) - ordnen, gliedern - gewichten.

Das Management-Team hat sich zu den anstehenden Aufgaben sicherlich schon Gedanken gemacht.
Um die Kreativität und das Engagement der Gruppe zu stärken und zu nutzen, sollte es aber zuerst die Mitarbeiter hören und erst anschließend ergänzen, was noch fehlt.

Im diesem ersten Anlauf geht es (vor allem aus Zeitgründen) nur darum, die Themenfelder, die in den Blick genommen werden, klar zu definieren und zu priorisieren, noch nicht in Details einzusteigen. Erfahrungsgemäß werden dabei doch immer wieder Details angeschnitten, die zu ausufernden Diskussionen führen und die Entwicklung von Übersicht behindern können. Dem hilft eine gute Moderation ab.

Die nächsten Aufgaben, mit denen sich das Team bis zum nächsten Meeting bitte beschäftigen soll:

  • „Ist die Themenliste vollständig, oder fehlt noch Wichtiges?“
  • „Entwickelt Lösungsideen, überlegt Euch Kriterien zur Priorisierung.“

Dauer: mindestens 1,5 Stunden

  1. Die nächsten Schritte beschreiben

Im Folgemeeting stehen an:

  • die Aufgabenverteilung: wer bearbeitet mit wem bis wann welche Themen?
  • Die Organisation der Arbeit an den Themen: Arbeitsweisen, Zeitfenster, Unterstützung, Monitoring, Transparenz, Spielregeln (s.u.).
  • erste gemeinsame Ideensammlungen zu Themen mit hoher Priorität.

Das Folgemeeting sollte schnell stattfinden - etwa in der folgenden Woche. Erfahrungsgemäß nutzt es einer guten Aufgabenverteilung, wenn das Management in der Zwischenzeit viele Einzelgespräche mit den Mitarbeitern führt, Präferenzen klärt und einen ersten Plan zur Teamaufteilung erstellt, den es dann im Folgemeeting vorstellt.

Nutzen Sie die Möglichkeit, in den gebräuchlichen Collaboration Tools Themen- und Gruppenkanäle anzulegen, in denen erste Ideen und Vorschläge einfach und für alle transparent gesammelt werden.

Dauer: ca. 30 Minuten

 

  1. Das Wie: Unsere Spielregeln für eine gute Zusammenarbeit

Der Schwung des neuen Aufbruchs bietet eine einzigartige Chance, die Zusammenarbeit zu reflektieren und weiterzuentwickeln - nutzen Sie sie von Anfang an! Etwa so:

  • Das Management stellt vor: Warum das Nachdenken über gute Zusammenarbeit gerade jetzt so wichtig ist und welche Kernelemente es dafür sieht.
  • Die Mitarbeiter ergänzen: moderierte Sammlung - Gruppierung - erste Gewichtung (mit der Moderationsmethode). Mehr vorerst noch nicht, keine ausführliche Grundsatzdiskussion.

Ankündigung der weiteren Bearbeitung im Folge-Workshop mit der Methode „Schlüsselsituationen“:

  • In welchen konkreten Situationen ist eine gute Zusammenarbeit besonders erfolgskritisch?
  • Was tut in diesen Situationen jemand, der es gut macht?

Dauer: ca. 30 Minuten (das setzt eine straffe Moderation voraus …)

Insgesamt 3,5 Stunden - Pausen einbauen!

 

  1. Folgeworkshop - ca. eine Woche später

 

 

Eine progressive Variante für Mutige: „Open Space“

Ein Verfahren, bei dem die Teilnehmer unter einer größeren Fragestellung die Themen selbst definieren, die sie behandeln wollen. Im Ablauf stark strukturiert, inhaltlich sehr offen und sehr motivierend.
Praxiserprobt und sehr wirksam - wenn das Management dazu bereit ist, die Kontrolle über Inhalte -
vorerst - aus der Hand zu geben.

 

Kontakt und Unterstützung:

Wir beraten Sie gern dabei, den Ablauf an Ihre spezielle Situation anzupassen und virtuelle oder reale Neustart-Workshops durchzuführen Das kostet Sie erstmal gar nichts, außer der Mühe, sich bei uns zu melden. Lassen Sie uns gemeinsam loslegen und die Zeit nutzen!

Ihr Ansprechpartner

Harald Stubbe
Berater, Coach & Trainer

Badstraße 40a
90762 Fürth


+49 (0)911 977 987 19

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